2007.
Die Gründung.

Jeder Verein in Deutschland muss eine Gründungserklärung ablegen – so auch die LIGA. 

Erklärung zur Gründung der Lüner Initiative gegen Globale Armut- LIGA

Lünen, Oktober 2007

Im Jahr 2007 haben sich in Lünen 20 kirchliche Projekte, Gewerkschaften, Verbraucherzentrale, Schulen, Frauennetzwerk, Organisationen von Migranten, Verbände, das Eine-Welt-Netz-NRW sowie das Forum für Umwelt und gerechte Entwicklung (FUgE) zur Lüner Initiative gegen Globale Armut (LIGA) zusammengeschlossen.

Die Initiative will als Netzwerk die Arbeit gemeinsam und dauerhaft fortsetzen, die sie mit dem „Aktionstag gegen globale Armut“ im Mai 2007 begonnen hat. Ausgangspunkt damals war die so genannte Millenniumserklärung der Vereinten Nationen.

Auf dem UN-Millenniumsgipfel 2000 hatten sich 189 Regierungs- und Staatschefs verpflichtet, bis 2015 die extreme Armut auf der Welt zu halbieren. Die Staatengemeinschaften der Vereinten Nationen haben acht konkrete Ziele vereinbart, um die Armut weltweit zu überwinden:

  • Halbierung von extremer Armut und Hunger,
  • Grundschulbildung für alle Kinder,
  • Gleichstellung und stärkere Beteiligung von Frauen,
  • Verringerung der Kindersterblichkeit,
  • Verbesserung der Gesundheit von Müttern,
  • Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und andren Krankheiten,
  • Sicherung eines nachhaltigern Umgangs mit der Umwelt,
  • Aufbau einer weltweiten Partnerschaft für Entwicklung.

 

Die Kommunen haben eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der acht Ziele. Daher haben die Vereinten Nationen, der Weltverband der Kommunen (UCLG), der Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE) sowie der Deutsche Städtetag ( DStGB) die Kommunen aufgerufen, an der Verwirklichung der Millenniums-Entwicklungsziele mitzuwirken.

LIGA will im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen eigenen Beitrag leisten, die Millenniumsziele zu erreichen und sich so an der weltweiten Kampagne beteiligen. LIGA will mit ihren Aktivitäten dazu beitragen:

  • das Bewusstsein für die Armutsprobleme zu stärken,
  • die Millenniumsziele in Lünen bekanntzumachen,
  • den Dialog/die Zusammenarbeit mit ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu fördern,
  • das interkulturelle Verständnis von Kindern und Jugendlichen zu fördern,
  • Druck auf die Politik auszuüben, die eingegangenen Verpflichtungen auch einzuhalten,
  • Impulse für eine Kommunalpolitik zu geben, die dem Grundsatz der Einen Welt verpflichtet ist,
  • mit direkten Maßnahmen in den armen Ländern beim Abbau der Armut zu helfen.

Die Mitglieder des Netzwerkes arbeiten seit Jahren, teilweise Jahrzehnten in Lünen an unterschiedlichen Stellen der Armutsbekämpfung. Sie verbindet die Meinung, dass keine Zeit bei der Bekämpfung der Armut zu verlieren ist und die Hoffnung, dass Armut beseitigt oder zumindest erheblich verringert werden kann.

Die Mitglieder von LIGA wissen um Arbeitslosigkeit, Armut und Not auch in unserer Stadt; sie sind überzeugt, dass die wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit – die Sicherung des Friedens, die Befreiung aus der extremen Armut und der Schutz unserer gemeinsamen Umwelt nur in Zusammenarbeit und Solidarität bewältigt werden können.

Mit der Bündelung der Kenntnisse, der Erfahrungen und des Einflusses der einzelnen Gruppen zu einem Netzwerk erhofft sich die LIGA:

  • den Bestrebungen und Aktivitäten zur Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele eine möglichst breite Verankerung und mehr Beständigkeit zu geben,
  • für eine bessere Wahrnehmung der Armutsprobleme zu sorgen und den Forderungen für mehr Gerechtigkeit im Welthandel stärkeres Gewicht zu verleihen.