Online Event

Rückblick Klimatag: Teil I

Unter dem Motto „Lünen für’s Klima: Kleine Schritte – viele Wege“- eine Kooperation zwischen  Fridays for Future Lünen und LIGA.

Der erste Lüner Klimatag „Lünen fürs Klima: Kleine Schritte, viele Wege“ war ein voller Erfolg. Rund 80 Teilnehmende nahmen an der von LIGA und FFF organisierten Online-Veranstaltung teil. In zwei Gesprächsrunden unterbrochen von Videoclips von Lüner Nachhaltigkeitsakteuren und Schul-AGs wurden Schritte und Wege zum Klimaschutz anschaulich.

Ernährung war Thema der ersten Runde. Sabina Hörnlein, Leiterin der Fairen Kita Rudolph-Nagell-Str. setzt auf Mut zu kleinen Schritten, „einfach anfangen ohne erhobenen Zeigefinger“.  Zum Beispiel mit dem Angebot ‚einen Tag im Monat ohne Strom‘; zeigen wie es trotzdem geht. Nachhaltige Bildung hat auch etwas mit „anfassen, schmecken, selbst herstellen“ zu tun. Beim gemeinsamen Kochen „lassen sich wunderbar Geschichten erzählen“ in die Aspekte zum nachhaltigen Leben einfließen.

Fabian Goertz, vom Gahmener Hof, setzt in seinem Betrieb auf Qualität statt Masse und auf Tierwohl, was dem Fleischgeschmack zu Gute kommt. Expansion ist kein Ziel.  Seine Rinder haben im offenen Stall genug Platz zum Springen und Toben, das baut Muskeln auf. Sein Motto, lieber nur einmal oder zweimal in der Woche Fleisch essen, dann aber Gutes aus der Region, wo man alle Verarbeitungsschritte und -wege kennt….

Der Biobauer Vitus Schulze Wethmar mit Schwerpunkt Gemüseanbau spürt schon die Herausforderungen des Klimawandels, den Wassermangel, vor der Haustür und versucht Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Trotzdem sieht er in Krisen auch eine Chance: „Corona hat gezeigt, dass nicht immer alles da ist, das erhöht die Wertschätzung und zeigt, dass auch mal was nicht gelingen kann.“

Landwirtschaft spielt in Lünen leider nur eine untergeordnete Rolle – auch in der Politik, es wird nicht genug wertgeschätzt, was Landwirtschaft für die Landschaftspflege leistet und damit zum Wohle aller.

In der zweiten Runde ging es um das Klimaschutzkonzept der Stadt und um Nachhaltige Bildung. Martina Schmidt von Boeselager, Geschäftsführerin der Waldschule Cappenberg und des BNE Regionalzentrums Kreis Unna, sieht Veränderungspotenzial „vom Kindesalter anfangen und nachhaltiges Verhalten einzuüben, damit es zur Alltäglichkeit werden kann.“ Ihr Ansatz „vom Wald in die Welt“ blicken. Eine engere Vernetzung der vielen unterschiedlichen Akteure in der Region könnte noch mehr für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bewirken.

Die Klimaschutzmanagerin Sandra Osowski stellte ihre Analyse für das Klimaschutzkonzept der Stadtverwaltung vor. Großes Einsparpotential habe der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen. Sie sieht eine große Veränderungsbereitschaft in der Lüner Bevölkerung.

FFF und LIGA betrachten das Klimaschutzkonzept als einen ersten Schritt und fordern eine Lüner Gesamtstrategie zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Lünen muss die Energiewende vollziehen und seinen Beitrag zu Klimaneutralität bis 2035 leisten. Ein Bürger:innenantrag ist deshalb auf den Weg in die  Politik gebracht.

Einige Ideen aus dem Chat: nicht nur stromfreie Tage, auch autofreie Tage; es fehlt eine offene Anlaufstelle, eine Struktur für den kontinuierlichen Austausch mit den Bürger:innen; es könnte Klimaschutzansprechpartner in allen Stadtteilen geben.

Insgesamt war die Veranstaltung ein guter Auftakt. Wir drehen kleine Räder. Wir brauchen „Idole, die es leben, Vorbilder, die uns stark machen, Führungspersonen und Politiker:innen die aufstehen und sagen, so, ich mach das jetzt“, so Martina Schmidt von Boeselager.

Lesedauer: 2 Min.

Autor:
Gabriele Schiek

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