Report

Menschenrechts- verletzungen an den europäischen Aussengrenzen

Ruth Kirschbaum, AktivistIn bei Fridays for Future unterstützte 7 Monate Solidaritätsgruppen des Flüchtlingslagers Kara Tepe auf Lesbos.

Veranstaltung am 8.9. im Freiherr-vom-Stein-Gymnasium

Ruth Kirschbaum, AktivistIn bei Fridays for Future unterstützte 7 Monate Solidaritätsgruppen des Flüchtlingslagers Kara Tepe auf Lesbos. Sehr eindrucksvoll und erschütternd berichtete sie beim Netzwerktreffen der LIGA über das Leben im “ Nachfolgecamp “ des vor 2 Jahren abgebrannten Camps „Moria “ auf der griechischen Insel Lesbos. 

1700 Menschen leben dort, oft jahrelang und hoffen auf eine Perspektive für ein menschenwürdiges Leben. Ein Leben in Warteschleife, ohne Beschäftigung, ohne Bildungsangebote, ohne Sportangebote ö.ä.
Einige schaffen es als Übersetzer *in ein wenig Geld zu verdienen. 

Unterstützende Nichtregierungsorganisationen , Ärzte ohne Grenzen oder Journalisten *innen dürfen das Gelände nicht betreten, Fotos sind verboten. Unterstützung, auch medizinische Versorgung, kann nur außerhalb des Camps erfolgen.
Dieses streng bewachte mit hohen Betonmauern und Stacheldraht gesicherte Gelände kann von den Bewohnern nur von 8 bis 20 Uhr verlassen werden, ansonsten drohen Verfahren, die sich möglicherweise negativ im Asylverfahren auswirken.
Was Ruth Kirschbaum von den Betroffenen gehört hat, macht betroffen. 

Besondere Diskriminierung erleben vulnerable Gruppen, queere Menschen, Frauen und auch zunehmend allein reisende Männer, da sie oft von ihren Familien verstoßen werden, weil sie angeblich ihr Land nicht verteidigen wollen.

Beim Versuch Griechenland zu erreichen, erleben viele Flüchtende illegale Push-backs, also die äußerst brutale Zurückdrängung der in Booten ankommenden Geflüchteten in das türkische Gewässer. Viele berichten, 5 bis 8 Versuche anzukommen, müssen bei Gefahr für Leib und Leben einkalkuliert werden.

Diese Verstöße gegen die Menschlichkeit sind ein Skandal, doch die europäische Union schaut weg und unternimmt nichts. In Belarus und an vielen anderen Grenzen geschieht Ähnliches.

Die Angebote der Unterstützenden sind nur ein „Tropfen auf den heißen Stein “ , dennoch absolut notwendig, um die Menschen nicht komplett allein zu lassen und Möglichkeiten zu schaffen, außerhalb des Camps ein bisschen Menschlichkeit und Solidarität durch gemeinsames Kochen und Essen walten zu lassen, um Ruhe zu bieten und Ablenkung….

Da im Camp Gaskocher und offene Feuer verboten sind, kommt dem Kochen außerhalb des Camps zudem die besondere Bedeutung der Gemeinschaft zu.

Was können wir tun?

Ruth Kirschbaum hat sich für ein selbst organisiertes Kollektiv entschieden, das versucht, eine Struktur der Solidarität und Unterstützung auf Lesbos aufrecht zu erhalten, für „No Border Kitchen Lesbos „. „No Border Kitchen “ stellt warme Mahlzeiten und Lebensmittelboxen zur Verfügung und unterstützt Menschen, wann immer es möglich ist, mit Kleidung, Hygieneartikeln und Medikamenten.

Wir als Zivilgesellschaft können das Projekt finanziell unterstützen: Stichting Feniks- NL 40 TRIO O 320 277 216- Beschreibung „NBK „.
Näheres unter: noborderkitchenlesvos.noblogs. org.

Ausserdem, so schließt Ruth Kirschbaum ihren Vortrag, müssen wir alle mehr Aufmerksamkeit aufwenden und schauen, was an den EU- Aussengrenzen passiert und können auch finanzielle Unterstützung leisten z B. für Gerichtsverfahren.
Auch darauf wie Geflüchtete in Deutschland behandelt werden, können wir Einfluss nehmen .

Der eindrucksvolle Vortrag wurde von 50 Gästen besucht.

Lesedauer: 4 Min.

Autor: Gabriele Schiek

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