„Lokale und globale Armut überwinden“

Das Entwicklungsziel Nr. 1 der Vereinten Nationen „Lokale und globale Armut überwinden“  ist in diesem Jahr im Fokus.  Die Bekämpfung der Armut stand schon im Zentrum der Millennium-Entwicklungsziele. Wesentliche Fortschritte wurden ab 2000 erzielt. So konnte weltweit die Zahl der Menschen, die in absoluter Armut leben, zwischen 1990 und 2015 von 1,9 Milliarden auf etwa 850 Millionen reduziert werden trotz steigender Weltbevölkerung. Doch durch die Corona-Pandemie, kriegerische Auseinandersetzungen an vielen Orten der Welt und eine steigende Zahl von Unwetterkatastrophen bedingt durch den Klimawandel nimmt die Armut wieder zu.

Auch lokal in Lünen ist die Zahl der Menschen, die soziale Leistungen beanspruchen angestiegen.

Im Vergleich zum Jahr 2021 zum Jahr 2022 um 4,7 %. Damit beträgt die Anzahl der Menschen, die in Lünen soziale Leistungen beziehen insgesamt 12.039.  (Statistik von Information und Technik NRW vom 6.11.2023).

Zum Einstieg in das Thema konnten wir den bekannten Politologen und Armutsforscher Dr. Christoph Butterwegge gewinnen. In seinem Vortrag „Reden wir über Reichtum, um Armut zu verstehen“ verdeutlichte er die gesellschaftlichen Ursachen wie wachsende Ungleichheit, Demontage des Sozialstaats und Fehlentscheidungen in der Steuerpolitik.

Um den lokalen Aspekt von Armut in Lünen zu beleuchten, kamen auf Einladung der LIGA Akteure:innen aus Verwaltung, Verbänden, Initiativen zu einem Erfahrungsaustausch zusammen. Die verschiedenen Aspekte und Perspektiven zur Armut insbesondere für Kinder und Jugendliche standen dabei im Mittelpunkt.

Unser Ziel war, Ansatzpunkte für konkrete Unterstützungsangebote zu entwickeln und die vorhandenen Unterstützungsangebote zu sichten.

Die erste Maßnahme geht nun an den Start. Das Projekt „bessere Ernährung durch gesunde Pausensnacks“ für Schüler:innen der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule.

Schülerinnen und Schüler der KKG werden nun in den Pausen im McKäthe Cafe frisches Obst und Gemüse, kostenfrei  – in handgerechter Form – vorfinden. Da viele ohne Frühstück oder Pausenbrote in die Schule kommen, sich teilweise ein Mittagessen nicht leisten können, leistet dieses Projekt zudem einen Beitrag zur besseren Ernährung – entsprechend des 3. Nachhaltigkeitsziels der UN   – „Gesundheit und Wohlergehen“.

Möglich wurde dieses LIGA-Projekt durch gemeinsames Engagement von Schule, Elternbeirat und dank finanzieller Unterstützung des Vereins Lüner helfen Lünern e.V. sowie von REWE Melson. Die kostenfreie Abgabe von Äpfeln durch Scheipers Mühle zählt auch dazu.

Auf Initiative der LIGA konnte dieses Projekt umgesetzt werden. Auf dem Foto sind alle Beteiligten, die zum Gelingen beigetragen haben.

Ein weiteres Schulprojekt ist im Aufbau an der Wittekindschule.

Zudem erarbeiten wir eine Übersichtsliste mit den vorhandenen Unterstützungsangeboten als Handreichung für Lehrkräfte, Sozialarbeiter:innen und andere Multiplikatoren:innen. Diese wird demnächst auf diese Homepage zu finden sein. 0